Kaiserhof: „Gut Ding will Weile haben“

„Gut Ding will Weile haben“. Dieses Sprichwort gilt offensichtlich auch für das Projekt „Kaiserhof“. Seit selbiger vor mehr als 10 Jahren teilweise abbrannte sind viele Sitzungen und Präsentationen ins Land gegangen – bisher ergebnislos. Als Begründung nannte Architekt J. Albersmeier in der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Barkhausen, „dass wirtschaftliche Zwänge zu beachten sind“.
Er stellte dort auf Antrag der SPD-Fraktion die neuste Planungs-Fassung vor und erläuterte, dass aus dem Bestandsgebäude ein Pflegehotel (ambulante Reha), eine Praxis sowie ein Restaurant wird und in der Waldrand nahen Riegelbebauung „Wohnen in Kombination mit Pflege“ angeboten werden wird. Dabei ist im Durchführungsvertrag geregelt, dass dabei das „Kaiserhof-Gebäude“ vorab fertiggestellt sein muss. Herr Albersmeier berichtete zudem, dass die Erstellung des Bauantrages aktuell in Arbeit ist und eine neue regelkonforme Stellplatzberechnung ebenso geregelt ist wie auch die Unterbringung eines städtischen Informationspunktes.
Auf der Basis der Bezirksausschusssitzung fand dann Anfang Februar wieder einmal eine finale Beschlussfassung im Ausschuss für Planung und Umwelt statt. Hier wurde aus der SPD-Fraktion positiv zur Kenntnis genommen, dass die Aufnahme der KZ-Vergangenheit im Durchführungsvertrag nunmehr klar geregelt ist. So wird beim 1. Teil der Bauarbeiten ein archäologisches Team anwesend sein. Und es wird eine enge Abstimmung mit dem Portaner KZ-Gedenkverein und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe erfolgen über eine im Bauvorhaben integrierte Information zur Historie.
Bekanntlich war auf dem Areal Kaiserhof 1944/45 ein Außenlager des KZ Neuengamme untergebracht, in dem bis zu 1500 KZ-Häftlinge aus 17 Nationen auf engstem Raum unter katastrophalen Bedingungen interniert waren. Vor der endgültigen Beschlussfassung fand dann noch ein reger Austausch unter den Ausschussmitgliedern statt, bei dem auch konstatiert wurde, dass durch die aktuelle Pflegehotel-Planung zwar kein Tourismus gefördert wird, aber der Kaiserhof dann wieder „positiv“ erlebt werden wird. Und so stimmte der Ausschuss einstimmig mal wieder einem geplanten Bauvorhaben „Kaiserhof“ zu in der Hoffnung auf einen baldigen Baubeginn.